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Gutachten

Verschattungsstudie Kolbenschmidt und Schwarzkopf

Hamburg, Ottensen

Auf den gewerblich genutzten Flächen des so genannten Kolbenschmidt-Geländes und des Schwarzkopf-Areals zwischen Hohenzollernring und Friedensallee im Bezirk Altona im Stadtteil Ottensen ist eine neue Wohnbebauung mit ca. 460 Wohneinheiten geplant. Durch die Anfertigung einer Verschattungsstudie konnten die Verschattungsauswirkungen durch den geplanten Neubau auf die umgebende Wohnbebauung an spezifischen Tagen im Jahr untersucht werden. Besonders die Eigenverschattung des geplanten Wohn- und Arbeitsquartiers lag im Vordergrund.

Seit 2009 der Automobilzulieferer Kolbenschmidt Pierburg seine Produktion eingestellt hat, liegt das Produktionsgelände weitestgehend brach und wird derzeit in Teilen gewerblich zwischengenutzt. Durch die unmittelbaren Wohnstrukturen in der Nachbarschaft ist eine gewerbliche Nutzung in gleichem Umfang nicht zu realisieren. Die weiterhin sehr hohe Nachfrage nach Wohnungsbau in Hamburg und die Zielsetzung des Senats, jährlich mind. 6.000 Wohnungen zu bauen, machen die innerstädtische Fläche zu einer bedeutenden Potenzialfläche für Wohnraumentwicklung durch Nachverdichtung.

Im Jahr 2013 wurden für das Kolbenschmidt-Gelände und im Jahr 2015 für das angrenzende Schwarzkopf-Areal konkurrierende Verfahren durchgeführt und für das Kolbenschmidt-Gelände das städtebauliche Konzept von coido architects aus Hamburg zur Realisierung ausgewählt. Auf dem Kolbenschmidt-Gelände sind eine offene Blockbebauung im Südwesten, verschiedene Zeilenbebauungen im Osten und ein sich an die bestehende Blockrandbebauung anschließender Baukörper im Süden vorgesehen. Im Norden sind gewerblich genutzte Gebäude- und Hallenkonstruktionen festgesetzt. Für das Schwarzkopf-Areal wurde eine städtebauliche Neuordnung konzipiert, in der ein Wohnen und Arbeiten durch eine back-to-back Lösung und weitere Nachverdichtungsbausteine realisiert werden soll.

Zwischenzeitlich wurde in einem weiteren Wettbewerbsverfahren eine neue planerische Konzeption an Stelle des Euler-Hermes Hochhauses entwickelt, für die ein separater Bebauungsplan Ottensen 67 aufgestellt wird.

Bisher gilt für das Plangebiet der Baustufenplan Ottensen von 1955, der diesen Bereich weitgehend als Industriegebiete festsetzt. Um die neue städtebauliche Konzeption realisieren zu können, soll ein neuer Bebauungsplan Ottensen 66 aufgestellt werden. Im Zuge der Behördenbeteiligung wurde entschieden, die vorab entwickelte städtebauliche Figur und Geschossigkeit im Hinblick auf möglicherweise resultierende Mehrverschattungen zu untersuchen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Anfertigung eines realitätskonformen dreidimensionalen Modells der Neubebauung. Hierfür wurden die Katasterdaten des Bezirksamts Altona und die Planunterlagen vom Büro coido architects zu Grunde gelegt.

In der vorliegenden Untersuchung wird zunächst die Besonnungssituation der Neubebauung dargestellt, um anschließend mögliche Auswirkungen durch Verschattungen näher betrachten zu können. Dabei wird sowohl die Besonnungssituation der Neubebauung als auch die Verschattungsauswirkungen der Neubebauung auf die umgebende Bestandsbebauung geprüft.

Der vorhandene, äußere Blockrand im Südwesten wird heute durch fünf- bis sechsgeschossige Wohngebäude in geschlossener Bauweise gebildet. Zwei Durchbrüche prägen die Blockrandbebauung. An der Friedensallee 120 liegt ein dreigeschossiges, historisches Fabrikgebäude mit einer gewerblichen Nutzung im Blockinnenbereich. Westlich stellt das 21-geschossige Hochhaus der Euler Hermes Versicherung eine prägnante Landmarke dar. Auch dieses Gelände soll entfernt und die Fläche einer Wohnnutzung zugeführt werden. Erste Lagepläne des Büros Schenk + Waiblinger Architekten wurden in die Untersuchung mit aufgenommen, um mögliche Beeinträchtigungen durch den zukünftigen Neubau am Euler Hermes Areal berücksichtigen zu können.

Nachträglich wurde die Verschattungsstudie mit der Untersuchung der Planung eines benachbarten Eigentümers, auf seinen Grundstück (Friedensallee 120) mit einem gewerblich genutzten Neubau nachzuverdichten, auf mögliche Beeinträchtigungen der Bebauung im geplanten Wohn- und Arbeitsquartier geprüft.

  • Broschüre (© claussen-seggelke stadtplaner, Rheinmetall Immobilien)
  • Schrägluftbild (© claussen-seggelke stadtplaner, Rheinmetall Immobilien)
  • Bestandssituation
  • Visualisierung (© coido architects)
  • Geländeübersicht (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Ausgangslageplan (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Modell: Ausgangslage (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Untersuchungsrahmen (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Ausschnitt: Darstellung im Detail (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Ausschnitt: Darstellung im Detail (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Ausschnitt: Darstellung im Detail (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Ausschnitt: Darstellung im Detail (Bestandsbebauung) (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Übersicht der Kompensationsmaßnahmen (rot = Rückbau / blau = An- und Aufbau) (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Lageplan nach Kompensationsmaßnahmen (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Broschüre - Nachtrag (© claussen-seggelke stadtplaner, Rheinmetall Immobilien)
  • Bestandssituation
  • Geländeübersicht (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Modell: Geländeübersicht (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Lageplan Bebauung Friedensallee 120 (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Modell: Lageplan Bebauung Friedensallee 120 (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
  • Ausschnitt: Darstellung im Detail (© claussen-seggelke stadtplaner, coido architects, Grundlage: LGV HH)
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Projektinfos

Projektart: Verschattungsstudie zum Bebauungsplan Ottensen 66
Ort: Hamburg, Bezirk Altona, Stadtteil Ottensen
Nutzungsart: Einzelhandel, Büro, Gewerbe, soziale Einrichtungen und Wohnen
Fläche: ca. 53.500 qm
Projektzeitraum: 12.2015 bis 05.2016 / 07.2016 bis 08.2016
Projektbearbeitung: Dimitrij Scherer, Torsten Wild
Auftraggeber: ABG Immobilien-Management Gesellschaft mbH u. Co.
Köhler u. von Bargen Immobilien OHG
Rheinmetall Immobilien GmbH
Projektpartner: coido architects
petersen pörksen partener architekten | stadtplaner
Bes. Themen: - Modellierung und Detaillierte Prüfung von 59 Baukörpern bzw. Teilbaukörpern unter Berücksichtigung der Bestandsbebauung und der sich parallel im Planungsprozess befindlichen benachbarten Neubebauung (Euler Hermes Areal)
- Simulation der Verschattungsauswirkungen der Neubebauung auf die Bebauung im Bestand
- Gemeinsame Entwicklung von Kompensationsmaßnahmen (Kubaturanpassung, Reduzierung von Staffelgeschossen usw.) zur Optimierung der Besonnungssitaution bei problematischer Verschattung
- Nachtrag: Ergänzende Untersuchung der Hofbebauung Friedensallee 120

 


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20097 Hamburg

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