Harburgs Seevepassage soll attraktiver werden
Hamburg
Trotz ihrer zentralen Lage innerhalb der Harburger Innenstadt wird die Seevepassage von vielen Harburgern als unattraktiv empfunden. Für die Entwicklung eines langfristigen gestalterischen und städtebaulichen Gesamtkonzepts für den Bereich Seevepassage wurden freiraumplanerische, aber auch städtebauliche/architektonische sowie künstlerische Ideen gesucht, die vordringlich zur Aufwertung und Identitätsstiftung im öffentlichen Raum der Seevepassage beitragen.In der Seevepassage sind Leerstände und ein veränderter Branchenbesatzes in Teilen der Geschäftsstandorte als Folge der allgemeinen Entwicklungen im Einzelhandel deutlich erkennbar. Gleichzeitig haben fehlende Investitionen zu einer Abwertung des Gebäudebestandes geführt und große Teile der Bausubstanz weisen einen Investitionsstau auf. Die Seevepassage und der Lauf zwischen Phoenix-Center und Innenstadt bedürfen entsprechend ihrer funktionalen Bedeutung im Gefüge der Innenstadt einer dringenden Verbesserung der Attraktivität und einer Aufwertung als Fußgängerzone mit eigenem Charakter.
Im Zuge der Verkaufsflächenerweiterung des Phoenix-Centers und der dafür notwendigen Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Harburg 64 „Moorstraße“ wurden im Durchführungsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Vorhabenträger Maßnahmen und ein Budget beschrieben, die eine Kompensation der städtebaulichen Missstände im Umfeld des Phoenix-Centers ermöglichen sollen. Der Durchführungsvertrag bildet somit auch die Grundlage für die geplanten Maßnahmen in der Seevepassage.
Die interdisziplinäre Jury hat das Konzept des Berliner Planungsbüros ANNABAU einstimmig als Grundlage für die Umgestaltung des öffentlichen Raums der Seevepassage in der Harburger City ausgewählt. Der Beitrag von ANNABAU konnte sich damit gegenüber den beiden weiteren Arbeiten von Breimann+Bruun mit blauraum Architekten und Lunalicht und vom Team Kraftraum aus Krefeld mit Schaltraum Architekten und Ulrike Brandi Licht durchsetzen.
Zunächst haben im konkurrierenden Gutachterverfahren fünf Teams Ideen für eine Veränderung dieses besonderen Stadtraums entwickelt. Die Ideen wurden in einer Zwischenpräsentation öffentlich vorgestellt und drei Finalisten ausgewählt. Nach einer zweiten Bearbeitungsphase haben die Planer ihre ausgearbeiteten Beiträge erneut öffentlich vorgestellt und diskutiert. Das Konzept der Berliner Planer, die Seevepassage durch ein mehrfarbiges Streifenmuster zu verändern und dabei ortsbezogen Wände, Decken und auch Bodenbeläge neu zu gestalten wusste sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern als auch in der fachkompetenten Jury zu überzeugen.
Positiv hervorgehoben wurde die Idee der Planer, die vorgeschlagene Farbigkeit nicht nach modischen Aspekten zu bestimmen, sondern die Farben als örtliche DNA aus dem Kontext der vorhandenen Farben und Beläge zu entwickeln und hierzu gegebenenfalls auch noch ein weiteres Beteiligungsverfahren durchzuführen.
Projektinfos
Projektart: | zweiphasiges konkurrierendes Gutachtenverfahren mit Ideen- und Realisierungsteil |
Ort: | Hamburg, Bezirk Harburg, Stadtteil Harburg |
Nutzungsart: | Einzelhandel, Freiraum |
Fläche: | Realisierungsteil ca. 6.200 m2 |
Projektzeitraum: | 11.2015 - 07.2016 |
Projektbearbeitung: | Torsten Wild, Anna Lisa Heitmüller |
Auftraggeber: | Bezirksamt Harburg |
Projektpartner: | ANNABAU |
Bes. Themen: | Aufgabenstellung mit großem gestalterischen Spielraum für die Teilnehmer Intensive Öffentlichkeitsbeteiligung in allen Phasen des Verfahrens |